Was sich bereits für die 2024 anstehende Präsidentschaftswahl in den USA anbraut, klingt nach einer ungewollten Inszenierung der Ereignisse aus der Dokumentation Idiocracy. Wir erklären, warum das so ist.

Seit dem 20. Januar 2021 ist Joe Biden der 46. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika und Oberbefehlshaber der mächtigsten Streitmacht der Welt. Dass der Demokrat dieses höchste politische Amt und den damit verbundenen Druck nicht ewig, und schon gar nicht ohne entsprechende Maßnahmen halten kann, rief eine eher ungewöhnliche Initiative auf den Plan, die das globale Politikdenken umkrempeln kann.
Damit Biden nicht nur amtierender Präsident bleibt, sondern auch der 47. Präsident der Vereinigten Staaten werden kann, bedarf es neben strategischer Herangehensweise primär ein Mehr an Muskelkraft – nämlich einem Superlativ der Muskelkraft. Viel hilft viel, sagt der Volksmund. Die Schultern des mächtigsten Mannes der Welt müssen schließlich viel tragen – da macht es nur Sinn, sie möglichst breit zu machen und nicht nur politisch die Muskeln spielen zu lassen.
Initiative „Widen the Biden“
Körperliche Ertüchtigung ist in jedem Alter wichtig, und mit mittlerweile 79 Jahren ist es selbst für einen Präsidenten nicht spät genug, damit anzufangen. Aber wie geht das? Hierzu rief man sich Andre Rush, Chefkoch im Weißen Haus, zu Rate und integrierte ihn gänzlich in den Prozess. Der Militärveteran mit einem rekordverdächtigen Bizeps von 24 Zoll (61cm) Umfang bereitet seit vier Regierungsperioden die Mahlzeiten der mächtigsten Männer der Welt zu. Als ausgeschiedener Master Sergeant der US Army weiß er bestens, was ein Körper und Kämpfer benötigt – namentlich Kalorien und Kilos, denn im Krieg der Kandidatur sind sie das einzig wahre Kredo.
Mit einem straffen Regiment von über 10.000 Kalorien pro Tag, aufgeteilt auf fünfzehn Mahlzeiten und doppelt so vielen Snacks sowie lediglich zwei Stunden Schlaf, gibt sich Rush zuversichtlich, den noch amtierenden Präsidenten erstens fit genug für eine zweite Kandidatur und zweitens die fünfzehn Kilo Nahrung in den Körper hinein zu bekommen. „It’s not bulking season, it’s hulking season!“, schrieb Rush auf seiner Internetseite und postete ein Bild von Biden, die Hände an einen Eiweißshake umklammert, während er auf der Schulter von Rush sitzt. Der rigorosen Zufuhr von Nährstoffen folgt natürlich eine erbarmungslose Trainingsroutine – begonnen mit 2.222 Liegestützen noch vor dem ersten Morgenkaffee.
Was für den Laien und selbst für so manch Trainierenden unmachbar gilt, soll für den amtierenden Präsidenten genau das fehlende Quäntchen bilden, um wohlgerüstet rüstig den von Entscheidungen und Stress dominierten Präsidentenalltag zu meistern und die nächste Wahl zu dominieren.
Ein derartig harter Plan und gleichzeitig Schlafentzug zieht natürlich Spuren nach sich, wie so manchem Beobachter Bidens öffentlicher Auftritte aufgefallen sein mag. Das Weiße Haus weiß darum, wiegelt jedoch ab: „Es ist alles in Ordnung. Der amtierende Präsident [Joe Biden] erfreut sich bester Gesundheit. Die zwei Dutzend Beipässe halten, zwei der drei Magensonden laufen einwandfrei und die Halluzinationen halten sich aufgrund zahlreicher Medikamente in einem medizinisch vertretbaren Rahmen“, hieß es in einem offiziellen Statement des Pressesprechers.
Somit steht einer Kandidatur mit strammen Sixpack und aufgequollenen Bizepsadern nichts im Wege? Fast. Doch auch wenn der Präsident bis 2024 nur zwei Stunden pro Tag schlafen wird – die Konkurrenz schläft noch weniger.
Alte Rivalen hingegen nie.
Gegeninitiative „Pump the Trump“
Ein solch hohes, ausspielbares As lässt die republikanische Gegenseite nicht unbeantwortet. Donald Trump, kontroverser 45. Präsident der Vereinigten Staaten, beobachtet die Entwicklung schon seit Übergabe seines Amtes an Joe Biden. Er selbst setzte sich 2016 gegen Hillary Clinton durch und wurde 2017 in sein Amt berufen.
Mit seinem Wahlkampfslogan „Make America great again“ vereinte und spaltete er das Land gleichermaßen; gespannt und wie nie zuvor verfolgte die ganze Welt die Handlungen in Übersee und die des perückentragenden Entertainers, fieberte und bange gleichermaßen um Fehltritte.
Nach seinem Rückzug aus öffentlichen Plattformen wie Twitter wurde es still – „swole’n’silent“, also still und geschwollen, wie Sympathisanten des redegewandten Unternehmers sagen würden, der sich zeitweise gediegen in sein eigenen Hochhaus zurückzieht. Doch auch altes Eisen kann noch geschmiedet, zu neuem Glanz gebracht werden.
Nur Worte allein bringen hier nichts mehr. Und dass sich jede Strategie wie auch jeder Slogan abnutzt, wurde selbst dem 75jährigen bewusst. Daher wurde aus „Make America great again“ kurzerhand „Make America swole again“, was übersetzt so viel heißt, Amerika wieder anschwellen zu lassen. Damit meint der Multimilliardär, der seinen Reichtum Immobliengeschäften verdankt, nicht nur den Wohlstand des Landes und die Stellung in der Welt, sondern primär Quadrizeps, Trizeps und alle anderen Muskeln.
Ob er sich auch an einen speziellen Ernährungsplan wie Biden hält und mittels implantierter Magensonden die benötigten vier Kilogramm Eiweiß täglich zuführt oder nur mit barem Willen zu Langhantel und üblichem Shake mit zwanzig rohen Eiern greift, ist nicht bekannt. Ganz ungewohnt lautet ’still und geschwollen‘ das Motto des sonst eher wortgewaltigen Ex-Präsidenten.
Damit darf man bis zur anstehenden Präsidentschaftswahl 2024 in den Vereinigten Staaten warten darf, bis erste Bilder knapp bekleideter, posender Kandidaten auftauchen. Gefolgt von Werbespots, in denen sie in bester Wrestlemanier ihre Gegner nicht nur Worten, sondern Klappstühlen und Powerbombs denunzieren. Und da hilft jedes harte Kilogramm Muskelmasse. Zumal alles Vince McMahon inszeniert werden soll, der bereits einen Vertrag dafür unterschrieben haben soll.
Die Gerüchteküche aber brodelt, und Ex-Prädisent Trump soll nicht vor diversen Pillen und Spritzen zurückschrecken, um sich einen starken Vorteil zu verschaffen. Trump soll sich sogar „The Goal is swole“ auf seinen Rücken tätowiert haben und offizielle Schreiben nur noch mit „Trump the Trap“ (Trump der Trapezius) signieren.
Benchpressident – gewiss kein Einzelfall
Nur in einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist – mit der Erkenntnis, geschäftliche Fitness einzig mit körperlicher Fitness erreichen zu können, sind Biden und Trump nicht alleine. Was Geschäftsmänner wie Dwayne „The Rock“ Johnson bereits wissen, was benötigt wird, um für zweistellige Millionenbeträge stets die gleiche Filmrolle spielen zu können, schien für Politiker bis vor ein, zwei Jahrzehnten fleischliches Neuland.
Bereits Trumps Vorgänger, Barack Obama, soll in Kreisen der zunehmenden, eisenstemmenden Präsidenten „Powerrack Obama“ genannt worden sein. Trotz seiner athletischen Figur soll er das ihm namensgebende Powerrack nicht nur ständig besetzt, sondern regelrecht dominiert und seine Mitstreiter internen Berichten nach „wie schmale Läuche an die Wand geklatscht und zerlegt haben“.
Gespannt blickt die Welt also Richtung Präsidentschaftswahl 2024 – neben diversen TV-Auftritten in Form von Duellen und Debatten und einem WWE-Event erwartet die Welt also auch ein klassischer Kraftdreikampf mit Bankdrücken, Kreuzheben und Kniebeugen.
Ob sich der nicht nur politische Kampf muskelbepackter Staatsoberhäupter als Trend auszeichnen und auch auf andere Länder übertragen wird, ist noch unklar. Schon jetzt kursieren Hashtags mit „Vote 4 Bloat“ durch die sozialen Netzwerke. Denn besonders Amerika will eines: Mehr, viel, alles. Viel hilft also viel? Ja. Die Tendenz strebt zumindest schon in diese Richtung, und Amerika war in diesen Dingen schon immer Pionier. Umsonst wird man schließlich nicht Weltmacht.
Repräsentative Umfragen in der Führungsschiene zeigten: Niemand möchte zu einem Ländergipfel einberufen werden und als ‚Leitender Lauch eines ganzen Landes‘ gelten, während andere im Steroidenrausch die Welt und Entscheidungen unter sich aufteilen. Oder gar mit einem wörtlich genommenen Amtenthebungsverfahren konfrontiert werden, dem man sich nur mit einem Deadlift von mindestens 500 Kilogramm entziehen kann.
Die Geschichte zeigt – was am Ende hingegen siegt, ist selten das beste Wort, sondern die größte Keule in der Runde – und ein 61er Oberarm ist eben ein 61er Oberarm.
bbq