Männer! Endlich! Nach dem Nasierer (Rasierer für die Nase) erhält DIESE Körperregion auch einen Rasierer

Nur der Beginn war schlimm

Nur wenige Monate ist es her, seit der erste Rasierer für die Nase mit kreativem Namen Nasierer bei der Höhle der Löwen auf VOX um die Gunst von Investoren buhlte. Nicht alle Löwen waren interessiert, und letztlich investierte Ralf Dümmel 250.000 Euro für zwanzig Prozent Firmenanteile an SilkslidePro.

Anfang Oktober 2022 war die Ausstrahlung der sechsten Folge der zwölften Episode, bereits kurz danach war der Nasierer für knappe zehn Euro erhältlich. Für zwei, drei Euro mehr auch im Halter aus Keramik. Der an einen Stift erinnerende Nasierer hält laut den firmeigenen FAQ bei normaler Beanspruchung circa zwanzig Rasuren durch, was für knappe zwei Jahre ohne lästiges Nasenhaar reichen sollte.

Das Rad neu erfunden?

Dabei ist ein Nasen- oder Ohrhaarentferner freilich nichts Neues; nahezu jeder Anbieter elektrischer Rasierapparate bietet Aufsätze oder ein separates Gerät an, um lästige Härchen und Borsten zu entfernen. Nasentrimmer nennt sich das.

Mit der Neu- und Wiedererfindung des Nasierers dürfte der Markt also ausgeschöpft und jedes behaarte Loch bedient sein. Doch wie es bei vielen Produkten so ist, gibt es auch viele, die darin unausgeschöpftes Potenzial sehen, und den letzten Schritt gehen.

Was einen besonders gewieften und ebenso von Haarwuchs gebeutelten Erfindergeist dazu trieb, sich genau jenem Ort zu widmen, den viele unausgesprochen lassen, der aber vom Haarproblem am prominentesten betroffen ist: der Po.

Obwohl man als gewöhnlicher Mensch diese Region nicht öffentlich zur Schau trägt, wie etwa die Augenbrauen, das Haupthaar oder Nasen- und Ohrenhaar, so stört es doch viele. Überwiegens aus ästhetischen und hygienischen Gründen. Sich Po und die Rosettenregion selbst zu rasieren, mit Laser oder Heißwachs haarlos zu machen oder im Zwei-Wochen-Takt den örtlichen Barbier um eine Stutzung zu bitten, ist für viele teuer, unmöglich oder auch zu beschämend.

Das dachte sich Andreas Arschlinger aus Oberunterhinterhausen auch, und plötzlich war er da:

Der Arschierer

»Es hat wohl so sein müssen«, scherzt Erfinder Andreas Arschlinger, der sich bewusst ist, welch Analogie sein Nachname darstellt. »Als Kind wurde ich deswegen oft verarscht. Nun bin ich zwar nicht in aller Munde, aber trotzdem viel besser dran, und das dank des PoFroh3000.« Zur Verdeutlichung hält er die Errungenschaft – ein stattliches, keulengroßes Gerät, das fast an einen Schlagstock mit versteckten Klingen erinnert. Ein Nasierer für Riesen, will man meinen.

Anders als Alexander Weese mit SilkslidePro war Arschlinger zuversichtlich genug, nicht zu der Höhle der Löwen zu gehen. »Die hätten mich ohnehin schon vorher aussortiert«, weiß er. »Wobei meine Frau und ich keine Scheu gehabt hätten, auch dieses eher sensible Thema besonders an und in den Mann zu bringen. Schließlich leidet jeder zweite Mann an zu viel Haaren in dieser Region, und jede Frau, die mit einem solchen Mann zusammen ist.“

Er war gut vorbereitet. „Zwei Monate lang habe ich mir die Rosette zuwachsen lassen. Um bei der vermeintlichen Vorführung und Nervosität im gleißenden Studiolicht vor neugierigen Löwenaugen nicht zusammenzukneifen, trainierte mich meine Frau täglich zwei Mal mit ähnlichen Hilfsgeräten. Auch der Nachbar zeigte sich hilfsbereit.«

Ursprünglich wollte man sich namentlich an SilkslidePro orientieren und den Namen SilkslidePo verwenden. »Das funktionierte aber aus rechtlichen Gründen nicht, da es zu ähnlich klang. Auch aus vertraglichen Gründen war es nicht möglich, in das Geschäft einzusteigen, da der Deal mit Ralf Dümmel bereits geschlossen wurde. Eine vorsichtige Anfrage meinerseits lehnte man ab, da man kein Po-Potenzial sah. Aber es musste wohl so sein«, wiederholt Arschlinger. »Ich machte ein großes Geschäft, und es hat funktioniert«, freut er sich.

Alles für’n Arsch? Ganz genau!

Der Arschierer ist, was Form und Funktion angeht, nicht allzu unähnlich zum Nasierer. Im Grunde nur größer, da ein Nasenloch etwas kleiner ist als das Loch der Essensrückgabe. Für ein bestes Rasurergebnis wird der Arschierer zuerst unter Wasser ausgespült, in einer großen Schüssel Seifenwasser eingeseift und dann zirka zehn Zentimeter rektal eingeführt. Das ist wichtig, damit der Arschierer arretiert und festen Halt hat. »Denn erst nach dann können die Klingen im Afterbereich ihr Wirken zeigen und lästiges Haar um die Afterregion entfernen. Das geschieht mit sanften Kreisbewegungen. Etwa so, als würde man in einem großen Topf umrühren.« Das sieht man auch im offiziellen Vorstellungsvideo so.

»Das erste Einführen, das wir beim PoFroh3000 als Initialpenetration beschreiben, mag für einige der Männer – in denen man die Hauptkundschaft sieht – freilich etwas ungewohnt sein und bedarf am Anfang viel Entspannung oder auch erheblichen Kraftaufwand. Der PoFroh3000 misst im Durchmesser fünf Zentimeter und hat eine stolze Gesamtlänge von 25 Zentimetern. Wir wissen, das sind Dimensionen, die nicht schonen, aber lohnen. Doch nach etwas Dehnung und Eingewöhnung wird auch von hartnäckigstem Haarbefall heimgesuchte Männerpo erneut der Welt entgegenstrahlen und jeden Besucher willkommen heißen und dem Besitzer im Spiegel ein Lächeln ins Gesicht zaubern.«

Ist es am Ende gut, ist alles gut

Noch weniger als Arschlinger die Einführung in den Markt erwarten konnte, konnten die Kunden die Einführung bei sich selbst erwarten. Noch am ersten Tag verkaufte sich der PoFroh3000 Hunderttausende Male, und unzählige positive Reviews mit Video und Bild auf Amazon geben Arschlinger recht.

Mit Arschlingers Erfindung dürfte nun auch die letzte haarige Angelegenheit gelöst worden sein. Haarlosfetischisten erfreuen sich über ein weiteres, leichter zugängliches Loch, und vorbei ist das Zeitalter zugewachsener, unappetitlicher Rosetten.

Oft sind es eben die kleinen Dinge, die den Unterschied machen. Und sei es auch nur ein armdicker PoFroh3000.

ap;

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