
Wenn das Produkt nichts kostet, bist du das Produkt
Wie einfach waren doch die Zeiten, als es noch keine Klugfernsprechapparate gab. Die einzige Form der Kommunikation war ein teurer Anruf auf dem Festnetz, oder eine elektronische Nachricht von und für diejenigen, die sich schon Internet leisten konnten.
Ein paar Jahre später besaß ein Großteil zumindest ein Handtelefon – Handy – und war überall erreichbar. Zur Not konnte man den Kurznachrichtendienst Short message service, SMS, nutzen, um eine 140 Zeichen lange Nachricht zu schicken. 89 Pfennig kostete das damals. Die niedrigste Aufladung belief sich auf 15 DM, womit es galt, hauszuhalten und eine Zeitlang auszuhalten, bis es das nächste Taschengeld gab oder es in späteren Jahren einer Zuckermutter nach Süßem bedurfte.
Kurz und effizient war eine Nachricht. Man entfernte Kommata, aus einem „und“ wurde das Und-Zeichen &, das „vielleicht“ kürzte man zu einem „vllt“.
Bis das Internet rasant an Geschwindigkeit zunahm und Klugfernsprechapparate, Smartphones genannt, Mitte der 2000er Jahren das Leben änderten. Das Internet legte Quantensprünge hin, die klugen Handtelefone zogen mit immer größeren Bildschirmdiagonalen nach. Erste Flachraten für Telefonie gab es 2004 auf, das Kontingent des mobilen Internets schwoll jedes Jahr um mehrere Gigabyte an.

Im Vergleich zu früher ist alles unendlich schnell. Vor zwanzig Jahren schickte man für fünfzehn DM noch vielleicht zwanzig Nachrichten via SMS, heute kann man für fünfzehn Euro im Monat (!) Terabytes an Daten aus dem Internet ziehen und schicken. Niemand braucht mehr einen Datenträger zu Hause, es wird alles aus der Wolke geströmt, in kristallklarer Brillanz von Superhochdefinition.
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