Und bevor sie im Archiv vergammeln, posten wir sie lieber online fürn Geheimdienst zum Sammeln

Wie schön, dass letztens dieses Nominierungsspiel ins Leben gerufen wurde und sich schlimmer als ein elitäres Level 4 Krebsgeschwür ausgebreitet hat, wo jeder an fünf konsekutiven Tagen ein Lichtbild posten musste, welches älter als fünfzehn oder mehr Kacklenze her ist und (aus gutem Grund!) noch nicht online verewigt wurde.

Ja, ich dachte das selbe wie Ihr: Welch eine unglaubliche Bereicherung für den Newsfeed. Danke. Das ist alles, was noch gefehlt hat. Kinderfotos. Haufenweise. Beschissene. Kinderfotos.

Denn: Immer nur siebtklassige Essensfotos, aufgeblähte Mistgalerien mit dem gleichen Motiv in vier Dutzend Winkeln und Check-ins zu jedem sinnlosen Anlass (Oh, der Kackstift kratzt, Zeit für ’nen Check-in!) und nicht zuletzt eine großzügige, ja überlaufende Kacktonne an Teilungen all der Posts dieser unkontrollierbaren, madigen Seuche an Motivations- und Sinnspruchseiten im Newsfeed zu sehen ist ja doch etwas eintönig.

Da kommen hässliche, mit Schokolade (wenn das Braune denn Schokolade ist) zugeschmierte Kinder in noch hässlicherer Kleidung aus am besten zu vergessenden Zeiten wirklich willkommen. Vor allem, wenn sie sich in einer Galerie aus fast hundert Bildern befinden, wovon die Hälfte verwackelt und der Rest mehr oder weniger Duplikate sind.

Aber was soll’s, eh? Geheimdienste und alle anderen Datenkrallen freuen sich auf Neufutter. So hat jeder was davon. Jawoll!

Der frühe Vogel fing den Wurm, und erntete hierfür Hass und Sturm

Da versucht man, gleich morgens bei einer Servicehotline anzurufen, um einen noch frischen, motivierten und freundlichen Mitarbeiter zu erwischen. Und ich war wahrlich überrascht, wie hochmotiviert doch die Servicemitarbeiterin am Telefon gerade war. Ein richtiger Sonnenschein. Auf einer LMAA-Skala von 1 bis 10 eine ungefähre 14,8 mit Tendenz nach oben.

Aber immerhin hat sie das Gespräch beim vierten Mal entgegengenommen, nachdem sie drei Mal einfach abgenommen und wieder aufgelegt hat. Und sie hat sich im Gegenzug auch überhaupt nicht geniert, ihr strahlendes Gemüt, unbegrenzte Motivation und Kundenorientiertheit in ihre Stimme fließen zu lassen.

Könnte man durch eine Telefonleitung spucken, nun, es hätte schaufelweise gerotzt.

Service in Deutschland. Because fuck you, that’s why.